**Ausstellung in Thambach 2013**
Angela Smets setzt sich kontinuierlich und intensiv immer wieder mit dem Themenkreisen Landschaft, Heimat und den damit verbundenen Sehnsüchten nach Wurzeln und innerer Geborgenheit auseinander. Ein traditionelles Sujet wird im Kontext einer zunehmend digitalen Welt kritisch betrachtet, Schicht um Schicht hinterfragt und in Öl behutsam neu aufgebaut. Es entstehen weite Räume, die sich aufs Wesentliche konzentrieren und den Betrachter einladen einzutreten und sie mit eigenen Augen und allen Sinnen für sich neu zu entdecken. Einer immer schneller sich drehenden Welt setzt Angela Smets mit ihren Bilderwelten konstante Momente ruhigen Innehaltens entgegen.
Parallel zu den Bildern in Öl, die Zeit haben wollen und aus sich selbst heraus wachsen werden all die 1001 Eindrücke der künstlerischen Betrachtungsweisen in kleinen Serien von Grafiken verarbeitet. Aus erlebten Situationen und gelebten Momenten entstehen bunte Webmuster mit sonnigem Gemüt und einer Portion Humor.
©Robert Schwidurski,2013
**Ständige Bewegung**
**Landschaften von Angela Smets**
Wer heute noch Landschaften malt, mag im Kreis der Ultra-Avangardisten, im Umfeld der völlig losgelösten Klang- und Licht-Künstler belächelt werden.
Das ur-alte Thema Landschaft scheint angesichts der fortgeschrittenen Umwelt-Zerstörung obsolet geworden zu sein. Was hilft da noch Malen von Gegenden, die es vielleicht in 10-20 Jahren so nicht mehr gibt? Ist es da nicht besser und logischer, sich im Umweltschutz zu engagieren anstatt sich ins Atelier zu verkriechen und im Schutz des unsichtbaren Elfenbeinturms Bilder (für wen?) zu malen?
Spätestens hier würde die Malerin Angela Smets heftig widersprechen!
Wenn man erstmal von der Flamme der Kunst versehrt wurde, gibt es nichts mehr anderes, dann ist man Maler, Bildhauer oder Schriftsteller, und zwar mit Leib und Seele, ohne Wenn und Aber und trotz der (vielleicht) unhaltbaren politischen oder gesellschaftlichen Zustände.
Wenn man das Leben von Angela Smets überblickt, dann muss man zu diesem Schluss kommen: unbeirrrbar trotz großer Widerstände und schwieriger Lebensumstände verfolgt sie ihren künstlerischen Weg, und dazu in bemerkenswerter Konsequenz am Thema der Landschaftsmalerei.
An diesem Thema haben sich schon immer die größten Maler versucht und an diesem Thema hat sich nicht zuletzt die Autonomie der Malerei entwickelt, wie man bei Turner, bei Monet, bei Mondrian sehen kann. Aus der Landschaft lassen sich alle bildnerischen Elemente ableiten und darstellen, Farbe, Form, Perspektive, Bildraum. Und Angela Smets macht genau dies: sie malt nicht nur ein hübsches Motiv, weil ihr vielleicht die Farben und Formen gefallen. Sie malt Landschaft als Struktur aus Farben und Formen, als immer neue Aufgabe, Malerei zu gestalten. Denn Smets geht es in erster Linie um die Malerei, und erst ganz zum Schluss um eine wieder-erkennbare Landschaft. Anregungen zum Malen findet sie an jedem Ort, an Bahndämmen und Siedlungen, in Gärten und Feldern, in süddeutschen wie in norddeutschen Gegenden. Es kommt ihr nicht auf ein Stimmung, eine Atmosphäre an, denn die wäre trügerisch und flüchtig. Ihr geht es um eine bleibende, dauerhafte Struktur im Bild, um das nicht immer harmonische Zusammenstellen von Farbe und Form zu einer unverwechselbaren Komposition, nicht um eine beliebige Ansicht wiederzugeben, sondern um ihre ganz persönliche An-Sicht von Malerei weiterzugeben.
Farbe ist das Medium, das sich nur so erschließt, Grün ist die Dominante, die in allen Bildern von Smets vorkommt, Grün eine Farbe der Natur, die von den Abstrakten von der Palette verbannt wurde, die aber für das Sehen zentral ist und immer von einer reichen Symbolik begleitet wurde.
Grün hat eine große Spannbreite, von hellstem Gelbgrün bis zu dunklem Blaugrün sind zahlreiche Nuancen möglich, die Smets wundervoll mit anderen Farben im Bild kombinieren kann.
So wird der landschaftliche Eindruck für die Künstlerin zu einem immer neuen Seh-Erlebnis, das sie tagtäglich zur Malerei anregt. Denn, so sagt die Malerin:
„Kunst machen und Malen ist ein Prozess und eine ständige Bewegung zwischen Bildern in den Augen und dem Alltag.“
Wünschen wir der Malerin weiterhin eine ständige Bewegung zwischen Landschaften, Bildern und ihrem ausgefüllten Alltag!
©Hajo Düchting, Kunsthistoriker, August 2010
Landschaftsbeobachtungen
„Jede Landschaft hat ihre eigene besondere Seele, wie ein Mensch, dem du gegenüberlebst.“
(C. Morgenstern)
Angela Smets Kompositionen sind eine Mischung aus Landschaftsdarstellung und gegenstandsloser Malerei. Hier und dort fallen Details ins Auge, malerisch herausgearbeitet. Vieles bleibt vage und bildet einen Stimmungsraum, in den der Betrachter eintaucht, den er mit eigenen Gefühlen und Gedanken erfüllt/erfüllen kann. Grün wählt/verwendet Angela Smets als dominierende Farbe. Grün ist die Farbe der Mitte. Das Grün in seinen vielen Nuancen von lichtgrün bis oliv und akzentuiert durch leuchtende Farbkontraste symbolisiert das Werden wie die Beständigkeit, Ausgeglichenheit, Harmonie und Hoffnung. Auf manchen Flächen scheinen die ums Grün gestaffelten Farbszenarien die detailliert und wirklichkeitsnah dargestellte Landschaft zu hinterfragen. Vieles scheint unausgesprochen, nur angedeutet. Einiges lässt sich nur erahnen. Der Fantasie wird Raum und Weite geboten. Die malerisch gestaffelten Farblandschaften dienen als Ausgangspunkt für ein meditatives Erleben der Ganzheit von Innen und Außen, von Eigenem und Fremden. Im Verschmelzen beider Aspekte unserer Wirklichkeit haben wir die Möglichkeit der eigenen Authentizität und Integrität.
©Gisela Prokop, München 2004
DurchblickeDigital überarbeitete Fotografien von Angela Smets
Motivgrundlage der Arbeiten sind Fotos von Strukturen, die in der Natur und Alltagswelt vorkommen. Sie werden auf Grund ihrer malerischen Qualität ausgewählt.
Bei der digitalen Bearbeitung werden die fotografischen Ausschnitte ihres ursprünglichen Kontextes enthoben und sind Grundlage einer eigenständigen, neuen Komposition. Der bildnerische Prozess gleicht einer malerischen Arbeitsweise, da verschiedene Farbschichten übereinander gelegt werden.
Realistisches Abbild und reine Farbflächen werden in den Bildern kompositorisch miteinander verbunden.
Die organischen Strukturen des Fotos treten in Dialog mit abstrakten Farbfeldern. Die Farben des zugrundeliegenden Fotos sind Grundlage für die Farbauswahl der abstrakten Farbfelder. Sie werden mittels genauer Meßtechnik errechnet. Hierbei werden unterschiedliche Farbwerte ermittelt und dann übertragen.
Durch die Überlagerung von Fotos und Farbfeldern ergeben sich optische Verschmelzungen oder transparente und undurchsichtige Durchblicke; ein Wechselspiel zwischen Realität und Abstraktion.
Der Computer übernimmt die Funktion eines malerischen Ausdrucksmittel.
Das Licht überhöht die immaterielle Wirklichkeit der Bilder.
Kunsthistorikerin
©Gisela Prokop, München 2002
Süddeutsche Zeitung, Freisinger Nachrichten vom 12.07.99
**Bilder und Skulpturen im PferdestallClaudia Pilz, Angela Smets und Michael Ball stellen im Schloß Hohenkammer aus.**Hohenkammer – Im rustikalen Ambiente präsentierte das Kulturforum Allershausen-Hohenkammer-Kranzberg am Samstag eine Ausstellung von Bildern und Skulpturen. Zu sehen sind im alten Pferdestall beim Schloß Hohenkammer die Werke von Angela Smets, Claudia Pilz und Michael Ball. Sie überzeugen vor allem durch ihre Vielfalt.
Viele Veränderungen stehen im Schloß von Hohenkammer an. Bevor der alte Pferdestall in ein Lokal mit Biergarten umgewandelt wird, nutzte das Kulturforum ihn, um die Werke der Münchner und Kranzberger Künstler zu zeigen. So drängten sich am Samstag abend dort, wo einst Pferde standen Kunstliebhaber.
Sehenswert sind die Bilder von Angela Smets. Unter dem Titel „Innen-Bild-Aussen-Raum” zeigt die Wahlmünchnerin Bilder in Mischtechnik. Grün und Rot dominieren ihre Landschaften, Räume und Stadtansichten. Die Strukturen des blauen Planeten werden bei ihr rote, orangene und grüne Flächen, die zwar abstrahiert, aber dennoch gegenständlich genug sind, um die Phantasie des Betrachters zu beleben. Mit ihren Bildern erlaubt die Künstlerin dem Betrachter einen Einblick in ihre Ansichten. Ungeschminkt, aber trotzdem nicht hart, sondern weich präsentieren sich ihre Werke.
Die „Brücke am Fluß“ vermischt sich mit dem Horizont, mit dem Ufer, dem Fluß. Sie fließt förmlich in das Bewußtsein des Betrachters. Darin liegt die Stärke von Smets Bildern. Die Eindrücke, die auf Smets einwirken, bannt sie auf die Leinwand und macht sie wiederum für andere zugänglich.
Ganz anders nehmen sich daneben die Bilder von Claudia Pilz aus, der Vorsitzenden des Kulturforums. Sie überzeugt durch eine Vielfalt an Techniken und Darstellungen; mal gegenständlich, mal abstrakt, in Tusche, Mischtechnik oder als Collage. Mit „Ge(h)zeiten“ hat sie ihre Meervariationen, Aphorismen und abstrakten Bilder überschrieben. Auch sie läßt Raum, läßt sich von der Intuition leiten, Arbeitet aber anders als Smets mit harten Grenzen und Gegensätzen
Die passende Verbindung zwischen den so unterschiedlichen Werken der beiden Künstler sind die Bronze-Skulpturen von Michael Ball.
Obwohl klein und leicht übersehbar, ziehen sie doch die Augen auf sich. Ungewöhnlich sind seine Männchen, Tänzer und Köpfe. Genau das ist es, was reizt. Ein Kopf der nach oben sieht, aber so wie es gar nicht möglich ist, fasziniert. Eigentlich müßte er losgelöst vom Hals sein, ist aber trotzdem mit diesem verbunden. Wie eine Mischung aus einem Einhorn, einem Schwein und einem Ziegenbock wirkt sein „Spieler“.
Artikel über die Ausstellung im Schloß Hohenkammer, veröffentlicht im Münchner Merkur am 12.07.99
Vergänglichkeit und Innen-Bild
Hohenkammer (ad) – Bilder und Skulpturen können derzeit im urigen Ambiente des Pferdestalles im Schloß Hohenkammer betrachtet werden. Das Kulturforum Allershausen-Hohenkammer-Kranzberg veranstaltet dort bis Sonntag, 25. Juli, eine Ausstellung mit Werken der Künstler Claudia Pilz, Angela Smets und Michael Ball. Bürgermeister Johann Stegmair zeigte sich bei der Vernissage am Samstag abend erfreut darüber, daß die Ausstellung vor dem Hintergrund des Schlosses möglich wurde: „Kunst und Kultur ist schließlich das Salz in der Suppe des Lebens.“
Unter dem Motto“ Ge(h)zeiten “ stehen dabei die Bilder von Claudia Pilz. Die geborene Hessin lebt seit rund 20 Jahren in Kranzberg und will, daß ihre Bilder ihre Aussage selbst vermitteln. Das Motto zielt dabei auf ihre Hauptintention. „Alles kommt und geht, Ebbe und Flut, das Leben, die Liebe, Sonne, Mond, die Freude und das Leid … „, weist die Künstlerin auf die Vergänglichkeit aller Dinge hin, die auch in ihren Bildern zum Ausdruck kommt. Gelernt hat sie ihr Handwerk bei einer Zeichen- und Illustrationsausbildung in München und beim Studium der phantastischen Malerei bei Veronika Schattenmann in Ismaning. Derzeit ist sie Schülerin von Kurt Steinacher in Unterschleißheim.
Die geborene Nordrhein-Westfälin Angela Smets bezeichnet „die Interaktion zwischen Innen und Außen, den Dialog zwischen Räumlichkeiten und dem Blick des Nachsinnenden“ als ihr Thema. Ihre Werke werden daher unter dem Motto „Innen-Bild-Außen-Raum“ ausgestellt. Die Bilder stellen keine Handlungsszenen dar, sondern kirilianische Aufnahmen, magische Augenblicke, in denen laut Kunsthistoriker Dr. Hajo Düchting „das Gegenwärtige genauso wie das Vergangene und vielleicht auch das Zukünftige aufblitzt“. In ihren Bildern ist besonders die Dominanz des Grün in vielen schönen Abstufungen auffällig. Für Smets ist grün eine Farbe der Ruhe, Ausgeglichenheit, Harmonie und Hoffnung. Smets hat mehrere Studienaufenthalte im Ausland hinter sich, so 1990 ein Jahr in London, wo sie später auch den Lehrstuhl für Fine Art and Englisch an der Thames-Valley-University besuchte.
Der freiberufliche Münchner Bildhauer Michael Ball schließlich bringt in seine Plastiken und Skulpturen sein Interesse an Plastik der Naturvölker und an der Kleinplastik zum Ausdruck. Geweckt wurde dieses Interesse bei Auslandsaufenthalten in Afrika, Indonesien und Neu-Guinea, die einen deutlichen Einfluß auf sein Schaffen ausüben. Ball konnte seine Werke bereits bei Ausstellungen in der Buchhandlung Mandala in München, im KuIturcenter KUBU in Bremen und der Autorengalerie in München präsentieren.